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Archäologie und Denkmalpflege auf der Insel Rügen
An der Kreisstraße 5 zwischen Venz und Neuendorf liegt vor der prächtigen Kulisse der Neuendorfer Wiek ein einzelner Grabhügel aus prähistorischer Zeit. Am 22. April 2016 habe ich mir Zeit genommen und den Hügel genauer untersucht. Von der Straße her kommend erscheint der Umriss zunächst als gleichmäßiger Kegel, wie man es von bronzezeitlichen Hügelgräbern her kennt. Erst beim Weitergehen ist festzustellen, dass es sich um eine längliche Anlage handelt, die von Süden nach Norden pultartig ansteigt (Länge 27 m; Breite 16 m). Die Auswertung der vor Ort mit dem GPS vorgenommenen Höhenmessungen mit der Rastergeländeanalyse-Erweiterung des freien Geoinformationssystems QGIS legt nahe, dass der Befund den Erdkern eines der Steine beraubten Hünenbetts darstellt. Dies wäre der erste Nachweis eines neolithischen Langhügels der Trichterbecherkultur im westlichen Inselteil von Rügen.
Venz/Neuendorf, Insel Rügen. Langhügel. Höhenmodell und Ansichten.
Zur Ausstattung der Landschaftsparks auf der Insel Rügen gehören künstliche Aufschüttungen oder natürliche Anhöhen, sogenannte Utkieks, von denen aus weite Ausblicke in die freie Landschaft möglich sind. Man findet sie zum Beispiel in Boldevitz, Poggenhof, Poppelvitz auf Zudar und in Tetzitz. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel liegt in der südöstlichen Ecke des Parks von Neuendorf in der Gemeinde Neuenkirchen. Es ist ein mächtiger, 4 m hoher, prähistorischer Grabhügel, den auch Friedrich von Hagenow in seiner Karte von 1829 verzeichnet. Vor dem Hügel umgrenzt ein schmiedeeiserner Zaun die Grabstätte der Gutsherren von Neuendorf. Es finden sich Namen aus den Adelsgeschlechtern von Platen und von Richter.